Darmerkrankungen
Die Stuhlinkontinenz
Die Stuhlinkontinenz ist ein sehr häufiges Symptom, das die Lebensqualität erheblich einschränken kann. Von Stuhlinkontinenz sind Menschen aller Altersgruppen auf der ganzen Welt betroffen. Es ist ein Thema, das von den Betroffenen oft verschwiegen wird und mit radikalen Einschnitten im Alltag verbunden ist.
Definition
Stuhlinkontinenz ist der medizinische Fachbegriff, der den unwillkürlichen Abgang von Darminhalten (Stuhl, Gase oder Winde) beschreibt. Eine schwere Stuhlinkontinenz liegt vor, wenn Sie zumindest wöchentlich festen oder flüssigen Stuhl unkontrolliert verlieren.
Ursachen
- Krankheiten des Mastdarms (Tumor, Entzündung, Morbus Crohn, Fissuren…)
- Traumata im Anal und/oder Rektalbereich
- Schädigung des Analschliessmuskel(Geburtstrauma, Chirurgie des Mastdarmes, …)
- Schädigung der Beckennerven nach gynäkologischer, Prostata oder rektaler Eingriffe
- Erkrankungen der Beckennerven (Erkrankungen des Rückenmarkes, Spina bifida, Polyneuropathies, Parkinson Syndrom, Demenz…)
- Chronischer Missbrauch von Abführmitteln
- Beckenbodeninsuffisienz
- Mastdarm-Vorfall
Häufigkeit
Die Stuhlinkontinenz ist eine häufige Erkrankung, die bei ca. 1,5% bis 5,3% in der Bevölkerung vorkommt. Der Wert von 5% entspricht dabei einer Zahl von ca. 18 Mio. Betroffenen in der USA, ca.4 Mio. in Deutschland. Die Häufigkeit der Stuhlinkontinenz nimmt mit dem Alter zu, bei geriatrischen und psychiatrischen Patienten ist mit bis zu 30% Stuhlinkontinenz zu rechnen. Die reale Häufigkeit der Stuhlinkontinenz dürfte jedoch deutlich höher liegen, weil die Erhebung solchen Daten sehr schwierig ist.
Risikofaktoren
- Alter
- Geburtstraumta (Großes Kind, Zangengeburt, Sauglockengeburt, großer Dammschnitt…)
- Diabetes
- Neurologische Erkrankungen
- Bindegewebsschwäche
- Anale Dehnung (Analverkehr…)
Diagnose
Die Diagnostik der Stuhlinkontinenz beginnt mit einer Befragung. Die Suche nach einer möglichen Ursache bedarf einer fachgerechten Untersuchung. Diese beinhaltet eine gastroenterologische und koloproktologische Untersuchung, eine Darmspieglung, ein Ultraschall sowie eine Druckmessung im Mastdarm, auch genannt Rektomanometrie.
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Zur Diagnosestellung und Behandlung, wenden Sie sich immer an Ihren Arzt.